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01.04.2016 Christiane Stenzel

Tauchen in der Türkei: In Kas bei Mavi Diving

Mavi Diving in Kas – Tauchen ohne Stress

In Kas bei Hanne von Mavi Diving

Warum sollte man als Taucher nach Kas reisen?

  • In Kas macht's einfach die tolle Mischung: schönes Tauchen, ein malerischer Ort, tolles Essen, schöne Bars, dazu viele Sehenswürdigkeiten im Umland ...

 

Für wen ist das Tauchen dort geeignet:

  • Für Gerätetaucher aller Levels
  • Für Apnoetaucher


Tauchen mit und ohne Luft

Als wir in Kas ankommen, hat Hanne gerade eine Woche Apnoeworkshop samt Tauchlehrerprüfung vom Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) hinter sich.
Apnoetauchen wird, zusätzlich zum Gerätetauchen, immer wieder – und vor allem immer häufiger – bei Hanne angefragt. Bereits seit 2004 bietet die Basis dies an. Nicht nur in Kas gilt Mavi Diving deshalb seit vielen Jahren als erste Anlaufstelle für Apnoetaucher.

In puncto Gerätetauchen bietet Hanne CMAS und PADI-Ausbildungen an. Vom Kindertauchen über Anfängerkurse bis zum Tauchlehrerschein können Taucher das komplette Spektrum bei Mavi Diving buchen. Auch mit Nitrox kann man auf Wunsch tauchen, doch sie erzählt, dass das Gasgemisch – anders als bei vielen anderen Basen heutzutage – nicht so häufig angefragt würde.

Tauchen für Menschen mit körperlichen Einschränkungen ist bei Mavi Diving möglich – hier weist Hanne aber zu Recht darauf hin, dass ein Ort wie Kas, am Hang gelegen, mit steilen Straßen und zahlreichen Herbergen ohne Aufzüge, je nach Art der Einschränkung möglicherweise nicht geeignet, bzw. zumindest nicht optimal sein könnte.

Mavi Diving - die Basis und das Boot

Die Basis von Mavi Diving liegt nur fünf Gehminuten vom Marktplatz von Kas entfernt, oberhalb der Felsterrassen am alten Kiesstrand, mit einem schönen Blick aufs Meer und einem gemütlichen schattigen Plätzchen für das obligatorische Deko Bier.

Das Boot liegt mitten im alten Hafen, rund 5 - 8 Gehminuten von der Basis entfernt.

Die „Mavi“ ist ein gemütliches Boot – rund 15 Meter lang, mit Platz für 28 Taucher – und damit 56 Flaschen. Die Ausrüstungsbox kann man bequem unter der Bank verstauen, auf der man die Ausrüstung zusammengebaut hat, und etwas über Kopfhöhe befindet sich eine praktische Trockenablage. Alles ist auf die Bedürfnisse der Taucher ausgerichtet, durchdacht und funktional. So gibt es auch eine Flossenleiter für den bequemen Ein- und Ausstieg. Die Crew der „Mavi“ ist nett, kompetent und hilfsbereit, sie spült darüber hinaus jeden Abend unsere Ausrüstung und kümmert sich darum, dass das Equipment des nachts bewacht ist.

 

Tauchen mit Mavi Diving

Die Mavi fährt entweder 2x am Tag raus – morgens um 9.30 Uhr – und noch einmal nachmittags oder macht Ganztagestouren, je nach Anzahl der Taucher. Wer morgens da ist, ist da, eine Voranmeldung ist nach dem obligatorischen Check-in in der Basis, nicht erforderlich.

Von der „Mavi“ aus unternehmen wir ein paar großartige Tauchgänge - unter anderem zum Canyon, einem der besten Spots vor Kas und definitiv auch dann ein Highlight, wenn man schon viele Orte der Welt betaucht hat.

Für den Besuch beim Canyon erhalten wir ein detailliertes Briefing, danach kommt Hanne zu uns und fragt, was wir als Gruppe mit ihr dort alles machen möchten. Den Canyon, die Grotte, ein Blick ins Wrack im Canyon und dann eventuell noch den Kamin. Wir entscheiden uns für das komplette Programm und werden belohnt mit einem wundervollen abwechslungsreichen Tauchgang. Der Drop off von der Felskante in den Canyon ist einfach grandios!

Als wir Hanne am Ende unseres Aufenthaltes nach ihren Lieblingstauchplätzen fragen, nennt sie "Assi Island II" und "Flying Fish" und das "13. Riff". Schließlich ergänzt sie: „Aber das kommt immer auch auf die Jahreszeit an.“
Stimmt eigentlich. Wie wandelbar Tauchplätze in manchen Regionen, so auch im Mittelmeer, das Jahr über sein können, das hält man sich eigentlich zu wenig vor Augen. Die Antwort von einer, die sich auskennt, finden wir und sind dankbar, dass wir Hanne und ihr Team kennenlernen – und ein paar Tage mit ihnen tauchen durften.


Frauenpower

Hanne Bahnsen, ein Nordlicht, bzw. echtes Friesenkind, lebt schon eine ganze Weile in Kas. 2001 auf der Boot in Düsseldorf heuerte Burak Gültekin, Besitzer der Tauchbasis, sie als Guide an, und so kam Hanne nach Kas – und blieb. Gemeinsam mit Gültekin machte sie Mavi Diving zu dem, was es heute ist: eine kleine, sympathische, gut ausgestattete und professionelle Basis.


Nach dem Tod ihres Partners führt Hanne heute die Tauchbasis mit einem eingespielten Team weiter fort. In Kas ist sie – bei über 20 Basen – die einzige Frau, die die Leitung einer Tauchbasis inne hat. Sie erzählt, was sie nach dem Tod ihres Lebensgefährten alles unternehmen musste, um die Basis behalten zu können – ein echter Kraftakt, sich als deutsche Frau gegen die türkischen Behörden behaupten zu müssen. Doch Unterstützung gab es von vielen Seiten – und auch die anderen Tauchbasenleiter halfen, wo sie konnten.

 

Unser Fazit:

Angenehme Tauchbasis mit einem super sympathischen Team. Definitiv einen Besuch wert.

Ein paar Reisetipps

 

Einreisebestimmungen:

Zur Einreise benötigt man einen Reisepass oder Personalausweis. Dieser muss noch mindestens 6 Monate gültig sein. Es gilt auch ein vorläufiger Reisepass, der ebenfalls noch mindestens 6 Monate gültig sein muss.

Flug:

Wir sind mit Sunexpress nach Antalya geflogen. Will man die Lykische Küste erkunden, kann man auch nach Dalaman fliegen, zeitlich tut sich das nicht allzu viel. Aber unsere Reise begann in Adrasan und so flogen wir nach Antalya.
Da wir zwei Tauchausrüstungen und Fotoausrüstung dabei hatten, kamen wir mit dem erlaubten Freigepäck nicht zurecht.
Aber dafür gibt es eine gute Lösung: Man kann bei Sunexpress zusätzliches Gepäck gegen Aufpreis buchen. Das nennt sich dann „Übergepäckpakete“ - und die gibt’s in unterschiedlichen Staffelungen.
Für 15 Euro pro Person und Strecke konnten wir je 5 kg extra mitnehmen. Das reichte uns völlig aus. Außerdem gab's dazu noch eine Snackbox und ein Getränk. Neben Sunexpress fliegen unter anderen auch Air Berlin (fliegt leider nicht von allen Flughäfen in Deutschland); Hapag Lloyd und Türkisch Airlines in die Region.

Mietwagen:

Wir haben einen Mietwagen über CarDelMar gebucht.
Solltet ihr mit einem Mietwagen unterwegs sein, empfehlen wir ein Navi mitzunehmen, das hat unseren Urlaub deutlich entspannt und wir konnten bei der Rückfahrt zum Flughafen eine echte Punktlandung machen. Die Abwicklung vor Ort war professionell und unkompliziert.

Da die Haftpflicht Versicherung in der Türkei eine viel zu geringe Deckung hat empfehlen wir hier den Abschluß einer Zusatzversicherung. Möglicherweise ist das bereits durch die eigene KFZ Haftpflicht abgedeckt. Mann spricht hier von der sogenannten "Mallorca Police". Aber Achtung: z.B. bei meiner Versicherung ist der asiatische Teil der Türkei nicht mit abgedeckt. Ich habe daher beim ADAC eine Zusatzversicherung abgeschlossen.

Sun Express landet in Antalya am Terminal 1. Die meisten anderen internationalen Flüge kommen an Terminal 2 an. Das ist deshalb wichtig, da die meisten Autovermietungen einen Mitarbeiter zur Autoübergabe in die Ankunftshalle schicken. Am besten der Autovermietung Ankunftszeit und Flugnummer schon bei der Reservierung mitteilen.

Transfer:

Reist ihr nicht mit dem Mietwagen an, dann lässt sich der Transfer bereits vor der Reise bequem direkt über eine der Tauchbasen oder den Reiseveranstalter organisieren.
Nach der Ankunft warten, vor der Ankunftshalle des Flughafens,  die zahlreichen Reiseveranstalter bereits mit Schildern auf Ihre Fahrgäste. Vom Flughafen geht es dann in ca. 3 Stunden per Shuttle von Antalya nach Kas. Von Dalaman aus dauert der Transfer nach Kas ca. 2 Stunden. Bei der Rückkehr unbedingt darauf achten einen frühen Termin für den Shuttle auszumachen. Kommt der nämlich ein wenig zu spät, kann es am Flughafen mit unberechenbarer Check-In-Schlange und Sicherheitskontrollen zeitlich ganz schön eng werden.

Der Transfer mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist zwar im Prinzip möglich aber relativ kompliziert und langwierig. Keine Empfehlung als Start in den Urlaub.

Temperatur:

Die Wassertemperatur schwankt in der Saison zwischen 18 Grad im April und 28 Grad im August. Als wir Anfang September dort waren hatte es je nach Sprungschicht zwischen 26 und 29 Grad Wassertemperatur.

Wir empfehlen daher für die Zeit August – September Shorty oder 5mm Nass-Anzug.


Übernachten:

Wir haben im Lycia Hotel gewohnt, in einem sehr kleinen Zimmer mit Balkon und fantastischem Meerblick. Das Bad war allerdings dringend renovierungsbedürftig. Eine Renovierung ist uns für dieses Frühjahr zumindest angekündigt worden. Oberhalb der Bucht gibt es eine ganze Reihe von Hotels aller Kategorien. Durch die Lage am Hang hat man von quasi überall einen fantastischen Blick über die Bucht.

Bei einem längeren Aufenthalt oder mit mehr Personen sollte man auch eine Ferienwohnung in Betracht ziehen.

Sowohl für Hotel als auch für die Ferienwohnung empfiehlt sich auf die Entfernung zum Meer und Ortszentrum zu achten. 800 Meter klingt nicht viel, sind dabei aber bei 40 Grad Temperatur auch noch 500 Höhenmeter zu überwinden, wird es doch etwas anstrengender.

 

Ihr möchtet mehr Reisetipps zur Lykischen Küste?

Dann lest die Beiträge in unserer Rubrik Meer - Reisen.

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